Königin schachmatt gesetzt

Gespannt warteten Schülerinnen und Schüler der Klassen 12b und 12d auf den Dramaturgen Stefan Kroner. Würde er ihnen ihre Fragen zur Inszenierung von Maria Stuart am Ernst-Deutsch-Theater beantworten? Beide Klassen hatten an den Tagen zuvor das Stück gesehen, welches sie im Unterricht zuvor intensiv thematisiert hatten, und sich Notizen für diese Begegnung gemacht.

Zu Beginn berichtete Stefan Kroner ausführlich über seine Arbeit und das Ernst-Deutsch-Theater. Dabei ging er auf die verschiedenen Aufgabenfelder eines Dramaturgen genauer ein. Von der Auswahl der Stücke, über die gemeinsamen Absprachen mit der Regisseurin, bis zu Übersetzungen von fremdsprachlichen Stücken und der Recherche von Hintergrundinformationen ist seine Arbeit sehr abwechslungsreich. Lebhaft plauderte er aus dem Nähkästchen seines Theaters, bis im zweiten Teil der Begegnung der Fokus auf der Inszenierung lag.

Die Schülerinnen und Schüler stellten interessiert ihre Fragen zu den unterschiedlichsten Themen. Besonders spannend fanden sie das reduzierte Bühnenbild, welches vor allem aus herabhängenden Neonröhren und einem schachbrettförmigen Muster auf dem Boden der Bühne bestand sowie einer spiegelverkehrten Projektion des Geschehens im Kerker der Maria. Auch die Mischung aus modernen und zeitgenössischen Kostümen warf Fragen auf.

So zeigte das Gespräch, dass einige Requisiten scheinbar zufällig aufgrund von langjähriger Erfahrung gewählt, während andere, wie die orangefarbenen Socken von Leicester, bewusst eingesetzt wurden. Dies überraschte die Schülerinnen und Schüler, zumal sie sich im Vorwege mit einzelnen Szenen im Zuge ihrer Ersatzleistung lange beschäftigt und über jedes Detail sehr genau nachgedacht hatten.

Die Begegnung zwischen den beiden Königinnen konfrontierte sie mit einer anderen Interpretation des Dramas, bei der die Beziehung von Elisabeth und Maria zueinander weniger starr dargestellt wurde. Insgesamt war das Gespräch sehr kurzweilig und ergiebig und rundete die Lektüre des Korridorthemas gelungen ab.